Sucht und Bindung

Pinguine

Neben den vorherrschenden klassischen psychoanalytischen und verhaltenstherapeutischen Ansätzen werden Suchterkrankungen auch als eine Art Bindungsstörung beschrieben. Suchtkranke zeigen daher oft eine unsichere (ängstliche und/oder ambivalente, desorganisierte) Bindung an ihre Bezugspersonen, meist ihre Eltern.

Bindung ist eine integrative psychologische und biologische Theorie der sozialen Zugehörigkeit, die ihren Ursprung in John Bowlbys Modell der Psychopathologie und psychologischen Behandlung hat.

Viele dieser Mechanismen über Bindung und soziale Beziehungen, die von Bowlby und KollegInnen beschrieben wurden, können wir im Rahmen einer Therapeutischen Gemeinschaft (TG) wiederfinden. Innerhalb der TG soll es allen Mitgliedern ermöglicht werden, mit ihren inneren dysfunktionalen Bindungsmustern in Kontakt zu treten. Ein sicheres Bindungssystem bedeutet auch, dass wir Menschen vertrauen können und uns vertraut werden kann. Die Dynamik und das Wachstum der Bindung können im TG-Setting umfassend untersucht werden.